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Arzneimittelfälschern das Handwerk legen

04.04.2019

Rezeptpflichtige Arzneimittel über das Internet zu beziehen, ist in Österreich verboten. Sie sollten beim Arzt oder in der Apotheke bezogen werden – zum Schutz der eigenen Gesundheit.

Die Gefahr, die von solchen Produkten ausgeht, ist offensichtlich immer noch zu wenigen bekannt. Gefälschte Arzneimittel unterliegen keinerlei Qualitätskontrolle. Ob sie wirken, wird nicht untersucht und geprüft. Man setzt sich einer Gefahr für Leib und Leben aus, wenn man – aus Bequemlichkeit oder Scham – den Gang zum Arzt und in die Apotheke scheut und sich über dubiose Internetquellen rezeptpflichtige Arzneimittel bestellt. Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig

Wien (OTS) - Wie der aktuelle Produktpiraterie-Bericht 2018 des Finanzministeriums zeigt, steigt die Zahl an illegalen und gefälschten Arzneimitteln, die über das Internet bestellt werden und über den Postweg nach Österreich gelangen, kontinuierlich an. Vor zehn Jahren, 2008, waren es 783 Sendungen, bei denen insgesamt 40.078 gefälschte Medikamente aufgegriffen wurden. 2018 waren es fast vier Mal so viele Aufgriffe (2.817) mit fast 30 Mal so vielen Arzneimittelfälschungen und Plagiaten, nämlich 1,2 Millionen.

Dazu Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig und Vorstandsvorsitzender der AMVO – Austrian Medicines Verification Organisation: „Die Gefahr, die von solchen Produkten ausgeht, ist offensichtlich immer noch zu wenigen bekannt. Gefälschte Arzneimittel unterliegen keinerlei Qualitätskontrolle. Ob sie wirken, wird nicht untersucht und geprüft. Man setzt sich einer Gefahr für Leib und Leben aus, wenn man – aus Bequemlichkeit oder Scham – den Gang zum Arzt und in die Apotheke scheut und sich über dubiose Internetquellen rezeptpflichtige Arzneimittel bestellt.“

Erst im Februar wurde mit der Umsetzung der Fälschungsrichtlinie eine Maßnahme gesetzt, um die legale Lieferkette, bestehend aus Hersteller, Großhandel und Apotheke, noch sicherer vor dem Eindringen gefälschter Arzneimittel zu machen. Die AMVO ist für die nationale Umsetzung des Systems verantwortlich. „Beziehen die Patienten ihre rezeptpflichtigen Arzneimittel über den Arzt oder die Apotheke, sind sie vor Fälschungen sicher. Was leider weiter blüht, ist der Internethandel mit gefälschten Arzneimitteln. Das führen die aktuellen Zahlen leider traurig vor Augen“, so Herzog.

Um den Bezug von zumindest rezeptfreien Arzneimitteln über das Internet sicherer zu machen, gibt es bereits seit 2015 ein Sicherheitslogo für legale Internetapotheken. Dieses ist mit einer Liste aller legalen (registrierten) nationalen Internetapotheken verlinkt. „Im Falle eines rezeptpflichtigen Arzneimittels ist aber der einzig sichere Weg nach wie vor jener zum Arzt und in die niedergelassene Apotheke“, betont Herzog.

Einerseits sind es die Gefährdung und Schädigung der Gesundheit einzelner, weshalb Arzneimittelfälschungen zu verurteilen sind, andererseits die Schädigung von Unternehmen und der Wirtschaft. Dazu Herzog: „Der skrupellose Handel mit gefälschten und illegalen Arzneimitteln schädigt Unternehmen und damit die Gesamtwirtschaft. Der Kampf gegen diesen Handel ist wichtig, aber noch wichtiger ist die Aufklärung. Wer keine eigentlich rezeptpflichtigen Arzneimittel im Internet kauft, legt Fälschern automatisch das Handwerk. Das ist der effektivste Weg und gleichzeitig der vernünftigste im Sinne der eigenen Gesundheit.“

Rückfragen & Kontakt:

Pharmig - Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Peter Richter, BA, MA
Head of Communication & PR
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www.pharmig.at